Donnerstag, 9. Juni 2016

Babys? Nein, danke! Warum ich große Kinder so liebe!

Von der Seite "Das Elternhandbuch" habe ich heute Morgen eine ganz liebe Einladung bekommen mich an der Blogparade zu diesem Thema zu beteiligen. Ich musste total schmunzeln wie ich das Thema gelesen habe, da seit der Geburt meiner Nichte im April das Thema mich schon ein bisschen beschäftigt.
Stand doch vor einigen Wochen mein Vater, seines Zeichens frisch gebackener Rentner mit klein Hannah auf dem Arm vor meiner Schwester, meiner Schwägerin und mir und hat uns ziemlich klar gemacht:  "so meine Damen, Euch ist ja wohl klar, das dieser Arm bald wieder leer ist und ich warte bestimmt nicht nochmal 11 Jahre auf das nächste Enkelchen". Das Gesicht meiner Schwägerin (glaube nicht das da in den nächsten Monaten "was geplant" ist)  war übrigens herrlich ... *kicher*

Und auch meine Mutter erklärte mir doch glatt vor einigen Wochen: "du bist ja auch erst 39 .... also bis 44 ist das kein Problem.... vielleicht wird es ja diesmal ein kleiner Junge" . Wobei.... ob das "vielleicht wird es ja ein kleiner Junge" vielleicht doch eine Warnung war ?*hüstel*
Ich liebe Babys und Kleinkinder, mit ihnen Grimassen schneiden, rumtufteln, schmusen.... herrlich. Ich habe es genossen Marina fast 5,5 Monate zu stillen und habe bittere Tränen geweint als ich wegen einer schweren Entzündung abstillen musste. Zwischen Carolin und Marina liegen 5,5 Jahre Altersunterschied. Ich habe die Zeit mit Carolin sehr intensiv genossen. Tolle Ausflüge gemacht, ganze Tage im Zoo oder Schwimmbad verbracht.... alles Dinge die wir mit einem Geschwisterchen nicht hätten machen können.
Egal ob die Kleinen meiner Freundinnen oder jetzt auch meine Nichte, ich nutze jede Gelegenheit mir die Kleinen zu schnappen und zu betüddeln. Und erst das Geschenke kaufen für die Geburt.... eine herrliche Gelegenheit mich durch die Babyabteilung "zu stöhnen". Zum Leidwesen von Marina die genervt neben mir stand "MAMA, guck mal die haben auch tolle Sachen in MEINER Größe" . Sie ist halt das verzuppelte Nesthäkchen im Hause Tausendschoen. "Die Kleine" bei der ich eher mal mit den Augenrolle und mir das Lachen verkneife als zu schimpfen wenn sie mal einen ordentlichen Elfmeter gebrauchen könnte. Und natürlich genießt sie diese Position. Man merkte ihr schon eine gewisse Eifersucht und Unsicherheit an wie jetzt meine Nichte geboren wurde.
Also, nochmal ein Baby im Hause Tausendschoen?

Ich kann es mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Meine Mädchen sind fast 17 und 11 Jahre. Mein Mann ist selbständig in der Gastronomie (und so eine eigene Firma ist durchaus mit einem Kleinkind vergleichbar), ich unterstütze ihn dabei und habe auch noch einen Mini-Job. Sicherlich sind die Kinder groß und schon einigermaßen selbstständig, was aber nicht heißt das sie mir keine Nerven mehr kosten. Carolin kommt jetzt in die Oberstufe, macht gerade ihren Führerschein und fängt vorraussichtlich im September mit dem "begleitendem Fahren" an. Ein Gefühl das sich in meinem Bauch seeehr mulmig anfühlt. Der Gedanke ihr das Steuer zu überlassen und einfach nur daneben zu sitzen....
Ebenso bei Marina. Mit ihren 11 Jahren steuert sie locker auf die Pubertät zu. Vom Typ ist sie das totale Gegenteil von Carolin - also nix mit "komm, du kennst das doch schon alles und weißt wann man wie zu reagieren hat" . Jaaaaa, schön wär´s .
Ich muss eh sagen das ich im Rückblick die Schulzeit irgendwie schlimmer finde wie Windelwechseln und raten warum das Kind bölkt. Dieser Spagat zwischen Mutter und "Lehrerassistentin"... Hier mal Vokabeln abhören, da mal drauf achten das die Hausaufgaben erledigt sind, überhaupt ist Mutter eines Schulkindes sein ist schon fast ein Job für sich..."Die Entschuldigung vom 10.04.2016 fehlt" "Sehr geehrte Frau xxx, das war ein Sonntag. Die Entschuldigung für den 14.04.2016 müsste ihnen vorliegen"....
 
Zudem merke ich Veränderungen an mir selber. Mit 23 hab ich vieles vieeeel lockerer gesehen, war viel entspannter, spontaner und ruhiger. Jetzt mit 39 merke ich immer mehr das ich  das ich viel schneller genervt bin (kommt super wenn man zum xx mal die Vokabeln abfragt und nur "ähm warte.... ähhhm" ), viel schneller verunsichert und unruhig werde (musste letztens in einem mir nicht bekanntes Parkhaus und war mir auch nicht ganz sicher wo ich gerade bin und wie ich da wieder wegkomme...) und auch nicht mehr so belastbar bin (*hust* man könnte meinen ich bin 79 und nicht 39) . Zudem genieße ich auch die Freiheiten und Möglichkeiten die sich so langsam ergeben und vor allem ich habe wieder mehr Zeit für mich und für meine Hobbys (wie Bloggen, Produktetesten ...) - ok, meine Freundin und ich schaffen es trotzdem selten auf nen Kaffee.
Vor allem aber kommt jetzt eine Zeit die wieder "mir gehört" . Seit 17 Jahren bin ich Mutter, ich bin jetzt 39 - in 10 Jahren noch Hausaufgaben kontrollieren, den Schulranzen checken,Vokabeln lernen, auf Sportfesten sitzen und Kindergeburtstage organisieren? Nein, das kann ich mir nicht vorstellen.
Mal ganz von ab, das sich die Rolle der Mutter in den letzten Jahren meines erachtens extrem geändert hat. Zumindest habe ich das Gefühl das heute Mutter sein immer mehr bedeutet "das Kind und dessen Bedürfnisse gehen über alles". Alles läuft nur noch mit einem "dauerliebevollen Blick" auf das Kind "es meint es ja nicht so".  Grenzen setzen? Erziehung? "Es meint es ja nicht so und eigentlich bist du als Mutter quasi Schuld daran das es rebelliert..." . Da habe ich keine Lust drauf.

Im Sommer fahren beide Mädchen 10 Tage ins Zeltlager, das heißt "sturmfreie Bude" für Herrn Tausendschoen und mich und auch wenn es eine Umstellung wird (kochen lohnt nicht und an Tag 4 kann man keine TK-Pizza mehr sehen, Wäsche wird knapp weil man die Waschmaschine nicht voll bekommt...) ein bisschen freuen wir uns schon auf die Zeit allein.
Von daher ....
Babys?
Gerne,
viele
aber bitte nur noch leihweise für mich.

1 Kommentar:

  1. Hallo Silke, vielen Dank für diesen schönen und ehrlichen Beitrag zu unserer Blogparade. Lieben Gruß Nicole vom Elternhandbuch

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